Die Biologische Ortung

Als biologische Ortung bezeichnet man den Vorgang mittels ausgebildeter Rettungshunde verschüttete oder vermissten Menschen aufzufinden. Vorrausetzung hierfür ist der besonders gut ausgeprägte Geruchssinn der Hunde. Ihre Riechschleimhaut ist verglichen mit der des Menschen ca. 30 mal größer und 16 mal dicker, die Anzahl der Riechzellen beträgt bis zum 44-fachen (ca. 220 Millionen Zellen). Dies allein macht allerdings noch keinen Hund zum Rettungshund. Zu einem Rettungshund gehören zusätzlich noch ein ausgeprägter Spieltrieb, Gehorsam und Kondition. Um einen Rettungshund auszubilden bedarf es eines großen Zeitaufwandes und viel Geduld. Im Schnitt wird die Ausbildung bei einem wöchentlich Zeitaufwand von rund 10 Stunden 1,5 bis 2 Jahre andauern. Ziel dieser Ausbildung ist es dem Hund anzutrainieren bei der Witterungsaufnahme eines Verschütteten bzw. Vermissten solange am Fundort zu verbellen, bis der Hundeführer bei ihm ist.

Die Ausbildung beginnt mit dem sogenannten "Eignungstest". Hier werden Grundanlagen des Hundes und der gemeinsamen Zusammenarbeit zwischen Hund und Hundeführer betrachtet. Ziel ist es festzustellen ob sich Hund und Hundeführer für die Ausbildung zum Rettungshundeteam eignen.

Hieran schliesst sich dann die Ausbildung im Bereich der Trümmer- und Flächensuche. Zusätzlich erhält der Helfer - wie alle Mitglieder der Fachgruppe Ortung - eine spezifische Fachausbildung für die Mitarbeit in der Fachgruppe Ortung.

Die Einsatzbereitschaft des Rettungshundeteams wird dann in einer Vorprüfung und einer Hauptprüfung festgestellt. Im Rahmen der Trümmersuche muss der Hund dann, ohne zutun des Hundeführers, eine unbekannte Anzahl an verschütteten Personen auffinden und deutlich sichtbar durch verbellen anzeigen. Dabei werden unter anderem Störgeräusche und Rauchentwicklung eingesetzt um die Konzentrationsfähigkeit zu überprüfen. Bei der Flächensuche gilt es für das Team zwei bis drei als vermisst geltende Personen in einem Waldgebiet aufzuspüren. Auch hier muss der Hund nach auffinden der Person dies durch deutliches verbellen anzeigen. Der jeweilige Hundeführer hat sein Tier genau zu beobachten und den Verweis zu bestätigen. Da Rettungshund und Hundeführer ein Team darstellen, kann auch Fehlverhalten des Hundeführers, z.B. das Missachten von Vorschriften oder Anweisungen, falsches Einschätzen des Einsatzgebietes, dazuführen, dass die Prüfung als nicht bestanden gilt. Zur Überprüfung der Einsatzbereitschaft ist jährliche ein Einsatztest abzulegen. Die Prüfung muss alles 2 Jahre neu abgelegt werden.

Voraussetzung für die Rettungshund-Prüfung ist ein Mindestalter von 14 Monaten des Hundes und abgeschlossene Grund- und Fachausbildung beim Hundeführer. Als Rettungshunde kommen alle Rassen infrage, die auf Grund Ihrer Körpergröße in der Lage sind sich sicher auf einem Trümmergelände zu bewegen.